28.09.2022

Digitalisierung: Es braucht dringend Standards

Auszug aus "Privatbahnmagazin", Ausgabe 5/2022

Prozessdigitalisierung einerseits, händische Übertragung von Daten in flankierende Systeme andererseits: Bahnunternehmen haben inzwischen unzählige Geschäftsprozesse digitalisiert. Immer deutlicher tritt indes zutage, was fehlt – die Modellierung dieser Einzelbausteine zu einem leistungsstarken Gesamtsystem. Dies wiederum setzt Standards voraus.

Enterprise-Ressource-Planning (ERP), Personal- und Dienstplanung, Fahrzeugdisposition, Fahrplanung, operative Disposition, Kundeninformation und vieles mehr: Die Liste der digitalisierten Prozesse ist in vielen Bahnunternehmen inzwischen lang. Dabei sind IT-Landschaften mit zahlreichen autarken Einzellösungen mit ebenso vielen Medienbrüchen entstanden. Diese erzeugen erhebliche Reibungsverluste, etwa wenn Daten händisch und mitunter mehrfach in unterschiedliche Systeme übertragen oder bisher unabhängige Bestandssysteme zu unterschiedlichen Zeiten manuell synchronisiert werden. Gleichzeitig ist der Druck hoch: So ist etwa die Kundeninformation auf stets aktuelle Planungsdaten angewiesen – in diesem Fall unter anderem aus einem Planungssystem für die Fahrzeugdisposition, das jedoch nur zu Bürozeiten bedient wird. Die hieraus resultierenden Nacharbeiten kosten Zeit, belasten das ohnehin stark geforderte Personal und sind in hohem Maße fehleranfällig. Der Aufwand, den Unternehmen für IT-Themen betreiben müssen, nimmt vor diesem Hintergrund kontinuierlich zu. So beklagen Verantwortliche, die Konzentration auf das eigentliche Kerngeschäft, die Beförderung von Fahrgästen und der Transport von Gütern, werde immer schwieriger. Umso dringlicher ist die Suche nach einem Ausweg. Der liegt in der Schaffung eines IT-Gesamtsystems – mit durchgängigen Prozessen durch automatisierte Übergänge. […]

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