29.03.2017

PSItraffic - Integration von Fahrgastinformation und Zugmanagement bei Schweizer Verkehrsunternehmen

Auszug aus Signal+Draht, Ausgabe März 2017

Ob Freizeit-, Pendler- oder Güterverkehr: Verkehrsunternehmen brauchen mehr denn je eine sichere Streckennutzung, effiziente Betriebsabläufe und ein lückenloses Informationssystem für die Fahrgäste. Insbesondere Unternehmen der öffentlichen Hand leiden unter dem stetig wachsenden Kostendruck, müssen aber gleichzeitig auch den Erwartungen ihrer Kundschaft an ein modernes Verkehrsunternehmen Rechnung tragen. Dieses Spannungsfeld können sie nur beherrschen, wenn ihre Prozesse optimal aufgestellt sind und dem täglichen Fahrbetrieb ein modernes Fahrgastinformationskonzept zugrunde liegt.

Die drei bekannten Schweizer Verkehrsunternehmen Rhätische Bahn, Matterhorn Gotthard Bahn und Aare Seeland mobil haben diesen Schritt mit einem modularen Zugmanagementsystem geschafft, welches ihnen bei der Fahrgastinformation sowie bei der Planung und Steuerung des Zug- und Busverkehrs große Dienste leistet.

Ausgangslage
In Summe decken die Strecken der drei Verkehrsunternehmen große Teile der Schweiz ab und erschließen neben Berufspendler-Routen auch landschaftlich einzigartige und damit vor allem auch für den Tourismus attraktive Regionen. Damit immer alles reibungslos funktioniert, haben die Mitarbeiter der Verkehrsunternehmen alle Hände voll zu tun. Hinter der für den Fahrgast oft als selbstverständlich wahrgenommenen Dienstleistung steckt ein erheblicher administrativer und logistischer Aufwand, der Ressourcen bindet. Folglich entschieden sich alle drei Unternehmen für ein neues Fahrgastinformationssystem, um ihre Disponenten bei der täglichen Arbeit zu unterstützen – insbesondere auch, um aktuelle Daten zu erhalten und diese in aufbereiteter Form den Fahrgästen zur Verfügung stellen zu können. Die Wahl fiel jeweils auf das Zug- bzw. Busmanagementsystem (PSItraffic/ZMS, PSItraffic/ITCS) der PSI Transcom GmbH, das auf Basis der Plattform PSItraffic aus Modulen wie Fahrzeugortung, Konflikterkennung, Disposition, Fahrgastinformation oder Anschlusssicherung besteht und individuell konfigurierbar ist. Für die Bereitstellung der notwendigen Hardware sorgte jeweils die ib datentechnik GmbH aus Konstanz.

Die Rhätische Bahn – Fahrerlebnis mit Tradition
Mit ihren einzigartigen Gebirgsstrecken, dem UNESCO Welterbe, dem Glacier Express und dem Bernina Express ist die Rhätische Bahn als größte Schweizer Alpenbahn bereits seit 1889 für ganz besondere Bahnerlebnisse quer durch Graubünden bekannt.  Mittlerweile versorgt das Unternehmen ein 384 Kilometer langes Streckennetz, das mitten durch das schweizerische Hochgebirge führt. Rund 1.500 Mitarbeiter stellen jährlich den Transport von über zwei Millionen Pendlern, acht Millionen Touristen und 550.000 Tonnen Gütern sicher.

Um die Attraktivität des Angebots für die Fahrgäste zu steigern, entschieden sich die Verantwortlichen für die Ablösung der analogen Fallblattanzeiger durch ein digitales Fahrgastinformationssystem, das für die lückenlose und verlässliche Information der Fahrgäste sorgt, die Disponenten bei ihrer täglichen Arbeit unterstützt und zu einem sicheren Streckenverkehr beiträgt. Neben den marktüblichen Standardfunktionen galt es für die Fahrgastinformation einige Besonderheiten zu erfüllen. Dazu zählten zum einen die Integration von zusätzlichen, touristischen Serviceleistungen und zum anderen auch die Eignung des Materials für die extremen Wettereinflüsse in den Schweizer Alpen. Ferner ist eine Fahrgastinformation  heute auch ein fester Bestandteil der Serviceleistungen eines Verkehrsbetriebs – insbesondere wenn ortsunkundige Touristen die Verkehrsmittel nutzen. [...]

Zeitschrift Signal+Draht